Samstag, 27. Juni 2015

Zusammenfassung

Jetzt sind es schon ein paar Tage her, daß unsere Tour zu Ende gegangen ist. Wir waren kaum zu Hause, schon ist der "normale Wahnsinn" wieder losgegangen. Wir wurden von betrunkenen Autorasern, einer defketen Heizung und einem vom Marder verwüsteten Auto empfangen. Und dann ging auch schon die Arbeit wieder los.
Aber vor alles in der Versenkung verschwunden ist, möchte ich doch noch eine ganz kurze Zusammenfassung der Strecke posten. Die Temparaturen lagen zwischen 2 Grad und 33 Grad (auf dem Heimweg bei Dortmund); meist bewegten sie sich aber zwischen 8 und 12 Grad. Die Tour und Länge könnt Ihr in diesen Bildern sehen.



Hier ist die gesamte Strecke zum herunterladen: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=nknlfpsfbneirzue

Donnerstag, 11. Juni 2015

Ha det bra, Norge! Tschüss! Auf Wiedersehen!

Um halb neun war Abfahrt geplant - eine viertel Stunde Sicherheit ist da einkalkuliert. 8:28 Uhr sitzen wir im Sattel! Unsere Navis haben gestern 2 Möglichkeiten um den Fjord herum angezeigt, wir haben uns für dienrdliche Route, durch Oslo, entschieden. Natürlich stecken wir bald im Berufsverkehr, bis wir uns auf die Taxispur absetzen. Wie gut, daß wir die Navis haben - nur leider funktionieren sie im Tunnel nicht. Und die Autobahn ist durch fast ganz Oslo unterirdisch; d.h. daß man die Abzweigung verpaßt hat, erfährt man erst beim nächsten auftauchen. Passiert uns aber nur ein einziges Mal und ist nicht schlimm, da kein großer Umweg.

Bei Hans und Randi werden wir herzlich begrüßt und köstlich bewirtet! Ach ja, da uns nichts Gescheites zum mitbringen eingefallen ist, habe ich gestern um den Campingplatz herum Blümchen gepflückt - die haben jetzt eine Autobahnfahrt auf dem Moped hinter sich, das sieht vielleicht lustig zerrupft aus! Die guten alten Zeiten, als wir uns kennengelernt haben, werden wieder ausgekramt. Ja, die gute alte Zeit. Man wird alt.
Nach gut einer Stunde müssen wir aber schon wieder aufbrechen - wir sind um halb zwölf mit S-J am Hafen verabredet. Hans bietet sich als ledebil an. Wir nehmen das gerne an, mit dem Hintergedanken, daß er S-J mal wieder sieht; die beiden waren früher Kollegen. So gibt es am Hafen noch ein weiteres Treffen mit alten Zeiten und neuen Verabredungen. Schön, daß diesmal das Treffen mit Beiden geklappt hat!

Um 12 Uhr ist Check-in; da wir direkt vor dem Terminal geparkt haben, können wir die Zeit etwas überziehen und rutschen kurz vor Schließung der Schalter erst rein. Wo kommen denn die vielen Mopeds alle her? Da stehen bestimmt um die 40 Zweiräder rum, die alle heim wollen. Und 2 Goldwings aus Dubai! Mitten zwischen den Autos stehen 2 Fußgänger, die ihr Kajak hinter sich herziehen - so eine Art zu reisen habe ich ja noch nie gesehen; sehr interessant!

Wir fahren mit der Color Magic. Das Schiff ist ja "erst" 8 Jahre alt! Wow - eine ganz neue Qualität von Fähre! So hab ich das aber nicht in Erinnerung. Das hier ist ja ein richtiges Kreuzfahrtschiff, sehr toll eingerichtet und ausgestattet. Mit einer ganzen Einkaufsmeile a la Fußgängerzone. Und unsere Kabine hat sogar Meerblick - ich kenne die Innenkabinen nur als schwarzes Kunststoffloch. Hans hat uns den Tip gegeben, auf Deck 15 in die Panorama-Bar zu gehen - das ist ein ziemlich großer turmähnlicher Aufbau ganz oben auf dem Schiff - über der Brücke. Einen tollen Ausblick über fast 360 Grad hat man hier! Super! Im Heck des Schiffes ist ein nobles Restaurant untergebracht, mit Kronleuchter und dem ganzen Schnickschnack; und das hat einen genialen Ausblick auf das Meer mit einer riesigen verglasten Heckscheibe - staun!


Fritz lädt mich zm Abendbuffet ein - da ist wirklich von Allem und für Jeden etwas dabei. Ich glaube, wir gleichen jetzt die 4 Wochen Campinghungern wieder aus! Fritz verzieht sich danach gleich in die Kabine. Ich gönne mir in der Showbar noch eine super Liveshow mit Tanz, Gesang und Akrobatik-Einlagen; eine tolle Truppe! Und dann erst erkunde ich die zweite Hälfte des Schiffes mit Sonnendeck inkl. Hubschrauberlandeplatz, Badeparadies und der Jugendecke (Spielhölle).

Sonnenuntergang.       Gute Nacht!

Morgen öde Autobahnfahrt mit nettem Ziel - wir werden die Hytte bei Freunden zum Übernachten aufsuchen. Nach Hause dürfen wir "nicht vor Samstag" hat unsere Tochter befohlen! So sei es....

Mittwoch, 10. Juni 2015

Es geht zu Ende

Heut ist unser letzter ganzer Tag in Norwegen. Wir sind nur noch knapp 90 km (Luftlinie) von Oslo entfernt und haben eigentlich keinen Fahrplan mehr. Es gibt in ganz Oslo fast keine Zeltplätze (mit Hütte). Das Wetter würde ja zelten zulassen, aber nicht das Alter - außerdem wollen wir heute abend noch umpacken (schiffgerecht) und morgen früh aufbrechen.
Wir suchen im Internet und reservieren vorsichtshalber auf einem Campingplatz in Nærsnes - auf der Westseite des Oslofjordes. Der Preis ist mit 500 NOK nicht billig, aber für Oslo akzeptabel; wir hatten auch schon Teureres. Eingeloggt!

Da es im Ort eine Statoil-Tankstelle gibt, lassen wir das Frühstück ausfallen und wollen es dorthin verlegen. Die Klamotten ziehen wir nur locker über, dann geht's los. Enttäuschung! Saft für die Kühe ist da, ansonsten ist die Tanke eine einzige Baustelle - keinerlei Service. Grrr! Laut Navi gibt es im Umkreis von 50 km keinen Nachschub und die nächstgelegene Station liegt sowieso nicht auf unserem Weg. Ganz ohne Frühstück oder mindestens Kakao werde ich aber den ganzen Tag ungenießbar sein - das ist eine Drohung. Aber es hilft nichts. Wir rüsten uns und fahren los. Um die nächste Ecke lacht mich eine eichte Bäckerei an! Da hauen wir jetzt aber auf die Pauke und gönnen uns von den letzten Kröten...äh Kronen ein feines Früchstück! Fritz wird langsam ungeduldig, wir sind heute noch gar nicht gefahren und die Klamotten werden warm.

Der Himmel ist bedeckt aber nicht dürster. Die Sonne strahlt halt nicht ganz so toll wie gestern, aber es ist trocken und warm - bis zu 20 Grad haben wir heute! Das gab's im ganzen Urlaub noch nicht! Das Wetter paßt zur Stimmung - trüb, gedrückt.  Gleich nach der Ortschaft windet sich die Straße schnell mal um 400 Höhenmeter nach oben. Unter uns der See. Nach 4 Wochen so phantastischer Landschaften ohne Unterlass sind wir aber auch satt. Die Kornkammer Norwegens erinnert schon eher an ländliche Ecken in Deutschland, dazu müßte man nicht so weit fahren. Die spiegelglatt daliegenden Seen und breiten Flüsse reißen uns nicht (mehr) vom Hocker...oder der Sitzbank. Selbst ein breiter Wasserfall läßt uns kalt. Dort ist zwar großer Auflauf mit Parkplätzen, Cafe und esotherischen Kruschtläden, aber die vielen Rentner und Frauen in weiten lila Hosenanzügen stoßen uns eher ab.

Alle Umwege und kleinste Sträßchen, deren Wellen zumindest Fritz ein wenig ausbremsen, können aber nicht verhindern, daß wir uns langsam Drammen bzw. Oslo nähern. Einmal wollte Fritz noch in einen Sparmarkt - Nostalgie aus seiner Heimat genießen. Und direkt daneben ist eine Kakaostation! Nix wie hin! Die Zapfsäule ist funktionsfähig, die Servicestation verlassen und leer. Schon wieder nix! In Åmot hält uns dann ein Kiwi-Markt auf - finden wir hier ein Mitbringerle für unseren morgigen Besuch? Leider nein. Aber um die Ecke linst ein Statoilzeichen hervor - das muß jetzt sein! Ein letzter Kakao bzw. Kaffee, um den wir heute schon zwei mal betrogen wurden. Ja!!!
Zufällig klingelt jetzt, in der Pause, mein Handy. S-J aus Oslo möchte uns schon gerne noch treffen, auch wenn er viel Streß und eigentlich gar keine Zeit hat. Scheint ihm wichtig zu sein, uns mal wieder zu sehen. Er wird morgen "ein paar Gespräche verlegen" und uns dann um halb zwölf am Hafen treffen. Um 12 ist Check in. Ob das wohl klappt?

Mit Genuß leeren wir unsere Tassen ganz gemütlich. Da spricht uns ein Mann an, anscheinend auch Motorradfahrer. Schnell sind wir in Benzingesprächen. Und dann bekommen wir den "Insider-Tip", nicht auf dieser Straße weiterzufahren, sondern nochmal kurz umzudrehen und eine Kurve am Tyrifjord entlang zu machen. Ist eigentlich kein Umweg - bestätigt auch unser Navi. Zuerst...na ja. Wir fahren durch eine Siedlung nach der anderen, immer schön auf 50 oder 60 begrenzt. Aber dann - uuups!? Kurven! Wunderschön. Aber zum Aufpassen! Da werden wir wieder munter. Manchmal liegt auch Split im Weg, also besonders aufpassen. Ein Schmankerl zum Schluss!

Jetzt entkommen wir der Großstadt leider nicht mehr. Der Verkehr wird dichter, die Ampeln roter und der Stau länger. Feierabendverkehr. Irgendwann ziehen wir dann doch den Zweiradjoker und schlängeln uns an den Autokolonnen vorbei. Aber wo ist der Campingplatz? Laut Karte könnte man den gar nicht finden. Dank sei dem Navi! Wo das uns langlotst - Wahnsinn. Da wäre ich im Leben nicht hingekommen! Erst 500 m vor dem Platz ist ein Hinweisschild zu finden. Der Check in ist lustig, aber alle Scherze lassen den Preis nicht mehr purzeln. Immerhin bekommen wir 2 Duschmünzen geschenkt - ob wir soooo stinken? Wir hatten eh vor, den Wildnisduft abzulegen. Eine steife Brise wird dabei helfen, die Wäsche schnell zu trocknen. Wir freuen uns auf den Besuch morgen früh bei Randi und Hans.

Es ist warm und wir lassen die Hüttentür offen, während wir umeinanderräumen. Volksmusik - wo kommt die denn plötzlich her? Ah, unter uns fährt ein 3-Master vorbei mit einer lustigen Gesellschaft an Bord. Das steckt uns an und ist ein schöner Anblick. Im Kiosk am Eingang haben wir uns ein Joghurt zum Abendessen gekauft - Fritz freut sich schon darauf. Vor der Nachbarhütte liegt ein schöner junger Husky. Und aus der Hütte kommt ein Mann, der unseren Mopeds in schlechtem Englisch Komplimente macht. Ein bischen Smalltalk. Er erwartet Gäste und möchte für sie kochen. Koch ist er? Na, da ist er bei uns willkommen, ha ha. Aber die Antwort hätten wir nicht erwartet: wir sind zum Essen eingeladen! Seine Gäste scheinen ihn zu versetzen und da bietet er uns sein typisch norwegisches Essen an: Fleischklößchen, gekochte Karotten und Kartoffelscheiben in Knoblauchsoße. Fritz glaubt es nicht - daß wir einfach so eingeladen werden sollen?! Mmmmh! Unser Zellen- äh Hütten-Nachbar bringt uns 2 Teller der feinen Speise, möchte sich aber nicht zu uns setzen. So genießen wir halt Dinner for two am Oslofjord! Ein super Abschluß für 4 Wochen wildes Norwegen. Ein Grund, wieder zu kommen!

Dienstag, 9. Juni 2015

Schönes Norwegen! (Rogaland und Telemark)

Heute erleben wir wohl alles, was Norwegen zu bieten hat!
Aber bitte chronologisch. Die Sonne kommt erstaunlich früh zwischen den Felswänden durch und heizt das Zelt ordentlich auf. Der erste Heli landet nebenan auf dem Kai um Basejumper abzuholen. Fritz ist heute irgendwie unruhig und räumt schnell zusammen. Ich habe heute die Ruhe weg - wir haben noch 2 Tage, müssen erst Donnerstag mittag in Oslo sein und haben theoretisch nur knapp 400 km vor uns. Zeit zum trödeln! Ich werde auf dem Campingplatz tatsächlich schon mit "Sie" angesprochen - jetzt weiß ich, daß ich alt bin! Dafür hört sich die Lisl heute wieder jung an, sie schnurrt wie ein zurfriedenes Kätzchen vor sich hin. Zündspulenwechsel erfolgreich!

Egal - der Fjord ist immer noch total herrlich! Der Wasserfall hat die ganze Nacht gerauscht und ist immer noch nicht leer. Und ich weiß, welche Straße uns bevorsteht - freue mich schon ganz doll drauf! Lysebotn besteht eigentlich nur aus einer Anlegestelle, einem Kraftwerk und einem Campingplatz. Die Straße dorthin wurde in den 80ern zun Bau des Kraftwerks kurzerhand in die steilen Felswände gehauen. Sie ist der Wahnsinn!!! Eine Serpentine nach der anderen und fast keine Geraden dazwischen. Oben auf der Kante, nach 7 km, steht ein Restaurant mit umlaufender Terasse, von dort kann ich nochmal hinunterschauen und auch einen Blick auf die Serpentinen werfen. Phantastisch! Man sollte meinen, daß das genügt - weit gefehlt. Die Serpentinen gehen weiter und öffnen sich irgendwann zu tollen Wedel-Kurven. Bis auf knapp 950 m führen sie uns hinauf - rechts und links werden wir jetzt wieder durch meterhohe Schneewände gesichert. Vor 14 Tagen war die Straße ja noch gesperrt. Aus lauter Sonnenübermut habe ich die Lenkerstulpen abmontiert, trage heute keine Regenhhose und eine Lage Shirt weniger. Da wird's hier oben doch wieder frisch!

Der direkte Weg nach Oslo ist mir zu kurz, also schlage ich noch einen Zickzack-Kurs - erstmal nach Nordosten - ein. Noch eine Paßstraße die zum Glück geöffnet ist, bis auf 950 m. Fjell. Schnee, Gletscher, zugefrorene Seen, herrliche Ausblicke! Kurven! Genuß! Da wird mir warm ums Herz!
In der nächsten Ortschaft ist Kakaostation. Als wir weiter wollen, rollt eine alte 750-er Honda aus Deutschland ein. Baujahr 1972! Da kann ich mit der Lisl nicht mithalten. Aber das härteste ist, auf dem Tank ist kein Tankrucksack sondern eine Transportbox - und da drin sitzt sein Hund!

Von hier ab genießen wir das herrliche Setesdal. Ist das noch ein Bach oder schon ein Fluß, den wir immer wieder kreuzen und der uns mal ruhig dahinfließend und mal weiß schäumend, über Steine springend ständig begleitet? Während wir uns zwischen frühlingshaft duftenden Wäldern und fetten grünen Wiesen wieder aufwärmen, ragen rings um uns herum steile schneebedeckte Felsen auf. Und wieder Kurven! Manchmal ist die Straße etwas holperig, der Lisl macht das nix, aber Fritz' Kuh bockt schon gelegentlich mal. Trotzdem wollen wir nochmal auf eine Nebenstraße um den Totaksee herum abbiegen. Klein ist einfach fein! Ein großes Schild warnt uns auf norwegisch, daß die Straße gesperrt ist. Aber die Detailinformationen können wir nicht so genau deuten "ab 2.Juni 8 - 10 - 12 - 15 - 17 Uhr". Was das wohl heißen mag? Der Abschnitt ist ca. 40 km lang, wir riskieren es, das Stück evt. zurückfahren zu müssen. Eine herrliche Straße und ein wunderbarer See! Kaum Verkehr. Irgendwann an einer schmalen Stelle steht ein Straßenarbeiterfarhzeug mit Blinklicht. Ein paar Männer stehen herum, keiner will was von uns. Ein paar Meter weiter liegen die Felsbrocken auf der halben Straße und wir sehen noch die Reste von Baumfällarbeiten. Ob die hier manchmal sprengen? Mit Bus oder Wohnmobil wirds hier eng, aber mit den Mopeds haben wir wie immer Glück. Ein Zweirad paßt fast immer noch durch!

Die nächste Hauptstraße ist nicht weit, aber die übernächste Nebenstraße kann sich vor mir auch nicht verstecken. Fritz muß tanken, also steuern wir die nächste Kakaostation an. Knapp 1 km vorher taucht aber schon ein Campingplatz auf - den wollen wir auf jeden Fall anschauen. Sieht ok aus, aber niemand ist da. Die Hütten sind mit 550 NOK teuer. Wir benutzen mal das Klo, um danach Richtung Zeltplatz zu schauen, es soll ja heut Nacht auch trocken sein. Da kommt eine junge Frau angeradelt und begrüßt uns in sehr gutem Deutsch. Sehr freundlich ist sie, wir machen ein paar Späßchen und ich schaue mal, ob mit dem Preis noch was geht. Tatsächlich - bei meinem Vorschlag von 400 NOK willigt sie ein! Es ist ein Blockhäuschen - sehr gemütlich eingerichtet, unter Kiefern und nicht weit weg vom See. Hier könnte man es sicher auch noch länger aushalten.

Ein sehr schöner Tag klingt mit einem gemütlichen Abend aus.

Montag, 8. Juni 2015

Lysefjord

Um 9 Uhr morgens habe ich im Internet die nötigen Informationen gefunden: die Straße vom Lysebotn ist jetzt geöffnet, die Fähre dorthin fährt um 14 Uhr in Forsand los. Dann wollen wir uns den Prekestol von unten ansehen. Die 87 km "Entfernung" stellen sich als knapp 200 zu fahrende Kilometer heraus - dann aber los!!!

Lisls Zeltgarage war wohl hilfreich - literweise hat sich das Wasser darauf gesammelt. Entblättert springt die Lisl tatsächlich mit nur einem einzigen kräftigen Donnerschlag an. Jetzt sind garantiert alle wach! Wie gestern - ein Zylinder läuft rund, der andere schläft noch total; da hilft auch warmlaufen nichts. Fluchtartig verlassen wir die Hütte (absichtlich diesmal ungeputzt) und nehmen die Straße unter die Räder. Dunkle Wolken hängen über uns, aber manchmal können wir schon ein blaues Loch durchschimmern sehen. Eigentlich ist es nicht so schrecklich kalt, aber ich friere heute - keine Ahnung warum.
Die langsam abtrocknende Straße ist die geniale Motorradstrecke - wunderbare Kurven aller couleur, abwechslungsreich und in einer phantastischen Kulisse - zwischen steilen Felsen und Fjorden! Ein Genuß!
Die Lisl ist ein Zweispänner - würde man im Pferdejargon sagen. Ein Pferdchen trabt brav und fleißig dahin und zieht das Wägelchen. Das andere ist ein Schlawiner - es trabt unauffällig nebenher, aber immer 2 cm hinter dem Geschirr, damit es nichts ziehen muß. Sobald ich ihm auf die Schliche komme und es antreibe, wird es zickig und feuert aus! Das ändert sich den ganzen Tag nicht. Beim Anfahren muß ich eben mit viel Gas und schleifender Kupplung arbeiten, auf den kurvigen Straßen entlang der Fjorde laufen die Pferdchen aber gleichmäßig genug, um die Schräglagen zu genießen!

Die Kakaopause fällt heute knapp aus - Fritz drängelt, es eilt. Kaffe rein, Kakao rein, Pommes / Sandwich rein, Sprit rein - weiter! Kein Problem - wir halten nicht zum fotografieren an und sind gut in der Zeit am Ziel in Forsand. Es reicht noch, um in dem kleinen Lädchen etwas einzukaufen und dann taucht auch schon ein kleines Schiff auf. Wie der Wind parkt es ein, macht tierische Wellen und Schaum. Klappe auf - ein Gabestapler lädt schnell 2 Sack Zement auf das Schiff, dann geht die Luke wieder zu. Und wir??? Und die anderen wartenden Touristen??? Der Lademeister zuckt die Schultern, das Schiff legt ab. Weg ist es! Gestern abend war das auch schon so, sagt jemand. Und jetzt? Wir schauen uns alle ganz ratlos an. Angeblich kommt um 15:10 Uhr die "richtige" Fähre. Das war nur das Schnellboot; aber Autos und Motorräder waren trotzdem drauf. Etwas aufgebracht warten wir halt. Schon 1/2 Stunden später kommt die "Fjord1", eine richtige Fähre. Der Lehrbub springt vom Schiff, ruft uns zu, sie würden "nur schnell auf die andere Seite fahren" und dann wiederkommen. Weg sind sie! Wer's glaubt...aber tatsächlich - pünktlich um 15:10 Uhr ist das Schiff da und wir dürfen auch drauf. Aber unsere Joker-Karte akzeptieren sie nicht - wir müssen den vollen Preis bezahlen. Der hat sich gegenüber letztem Jahr um 100% erhöht, haben wir erfahren. Wir zahlen also die vollen 910 NOK! Es gibt auch keinen anderen Rabatt für Rentner oder Behinderte oder kleine Kinder oder nettes Lächeln. Die ist eine Touristenfähre, sie muß Geld scheffeln erklärt mir der freundliche Kassier. Na gut, dann genießen wir halt die 2 1/2 Stunden Fjord(halb)rundfahrt!


Der Lysefjord ist schon etwas ganz anderes als alle anderen Fjorde, die ich bisher gesehen habe. Der Næroyfjord ist einmalig, den haben wir uns ja aber dieses mal gespart. Dafür bestaunen wir hier die senkrechten hellgrauen Monoliten, die Schären, die vereinzelten verlassenen Bauernhöfe, die Geschichten von Schnapsbrennern und Dieben. Der Käptn fährt wirklich jede Sehenswürdigkeit an: zuerst umrundet er eine Schäre, daß wir denken, er würde sie rammen, dann fährt er in einen Felspalt rein, bis es wirklich nicht mehr weiter geht und läßt dann das Horn erschallen! Wow!  Und wann kommt denn endlich der berühmte Prekestol, auf dem ich schon oben stand? Den ich Fritz zeigen wollte? Ah - da - jetzt! Aber das ist ja enttäuschend! Von unten gesehen, ist das eine kleine Nase zwischen den riesigen Felsen. Ist wie beim 10 m Brett im Schwimmbad - von unten ein Klacks, von oben uiuiui! Das Schiff dreht eine Pirouette, damit auch jeder alles von allen Seiten sehen kann! Lustig.


Und der Kjærag-Bolten? Den ich jetzt doch nicht erwandern werden? Oh ja, den kann man auch von unten sehen. Aber nur wenn man es weiß und auch nur ganz kurz, dann versteckt er sich wieder hinter der nächsten Felsnase. Schade. Trotzdem - in imposanter Fjord!

Vom Schiff runter und bis zum Campingplatz schafft es die Lisl auf einem Zylinder. Wie erwartet - Wucher - die Hütte soll 790 NOK kosten, ein Bett im schlafsaal 260 + 50 für die Bettwäsche (die wir aber nicht bräuchten). Dann zelten wir halt diesmal für 220 NOK beschließt Fritz. Wir verlassen uns auf trockenes Wetter. Außerdem - kaum steht das Zelt, verpasse ich der Lisl schnell die (gebrauchte) Ersatz-Zündspule. Nur gut 1/2 Stunde hab ich gebraucht!!! Und das inklusive ab- und aufpacken und unter Beobachtung (was mich normalerweise nervös macht), aber ohne Händewaschen. Test? Brumm - auf den ersten Drücker! Hoffentlich bleibt's so.

Zum Abendessen können wir die Bänkchen vor der Gemeinschaftsküche nutzen. Aber kaum ist die Sonne weg, wird's wieder saukalt! Deshalb verziehe ich mich in die Campingbar. Hier ist es etwas wärmer und bei guter Musik wie z.B. Wind of change, zeigen sie Filme von den Basejumpern, die vom Kjærag springen - geil!



Sonntag, 7. Juni 2015

Die Regenzeit...

...fällt dieses Jahr in Mittelamerika aus. Auch zu Hause herrscht Hitze und Dürre. Sie ist hier, die totale Nässe (nur etwa zehn bis fünfzehn Grad kälter als in Amerika) - aber ich kann ja nicht überall sein! Die ganze Nacht hatten wir Regen, in Schüben - auf den Wetterbericht ist Verlaß. Heute soll es den ganzen Tag nicht anders werden.
Lisls Parkplatz hinter der Hütte scheint gut gewesen zu sein, sie springt (fast) gut an. Zwischen 10 und 11 Uhr soll es laut Wetterbericht in Bergen  nur bewölkt sein - da fahren wir doch glatt hin! In die Altstadt. In der Hoffnung, daß es irgendwo Kingcrabs gibt - Fritz schwärmte schon zu Hause wochenlang davon. Bis jetzt haben wir nirgends welche gefunden. In Bergen muß es klappen!!! Ich lotse ihn extra deshalb dorthin. Er war ja schon mal in Bergen und hat auch die Altstadt schon mal fotografiert - er braucht nicht nochmal hin (sagt er). Als wir mitten im Zentrum von Bergen ankommen, regnet es nicht! Wir schlendern über den kleinen Touristenmarkt - wochentags ist hier Fischmarkt. Aber auch heute gibt es genügend Fischbuden, die sind hier bestens gerüstet, den Touristenhunger auf Fischiges zu stillen. Ein halber riesiger Räucherlachs - wow, der sieht aber appetitlich aus! Kostet auch nur umgerechnet ca. 200 €. Und dort - da gibt es die Kingcrabs! Fritz will nicht. Wir dürfen probieren - fingernagelgroß. Mmm, fein! Fritz will nicht - es geht noch nix in den Bauch rein. Sooo schade. Dann halt nicht...

Dafür gießt es jetzt. Noch bevor wir an den Mopdes sind, sind wir klatschnaß. Mit nassen Händen in die Handschuhe schlüpfen ist eine Herausforderung. Die Brille ist beschlagen, ich fahre blind. Die Norweger werden schon Rücksicht auf mich nehmen.

Ab jetzt gibt es nichts als Regen. Regen. Regen. Am besten streichen wir den Tag ganz aus dem Kalender. Ich muß an Amerika und die Sintfluten dort denken. Das hätte ich mal bleiben lassen sollen, die Lisl erinnert sich nämlich auch daran. Und wie wir nach St.Christobal auf nur einem Zylinder den Berg hochgefahren sind? Zuerst springt sie auf der Fähre nicht mehr an und ich bibbere, ob ich noch vom Schiff runterkomme, dann läuft sie nur auf 1 Zylinder. Gut, daß ich in Mexiko gelernt habe, Einzylinder-BMW zu fahren - viel Gas und schleifende Kupplung. Hier ist der nächste Berg - ein Zylinder - kein Zylinder - mit ein paar Donnerschlägen bleibt die Lisl stehen. Sie mag einfach nicht mehr. Sch...und jetzt? Die Batteriespannung ist am Ende, der IMO zeigt schon nichts mehr an. Trotzdem noch ein Startversuch - jetzt ist sie noch warm. Hier ist nichts, nada, da können wir nicht bleiben. Ja, sie hüpft nochmal! Bis zum nächsten Streik. Warnstreiks? Jaaa, Lisl, braves Tier,  morgen scheint die Sonne! Versprochen! Komm, fahr noch ein bischen. Bis zum Campingplatz wenigstens. Fritz, der hinter mir fährt, sieht meinen Drachen Feuer speien - ich hör ihn nur fauchen, wenn der unverbrannte Sprit sich noch im Auspuff entzündet. Da gehört der doch nicht hin...
Seit dem ersten Liegenbleiber habe ich die Motorradbrille nicht mehr aufsetzen können, ich kann die Hand nicht vom Gasgriff nehmen. Außerdem ist sie jetzt innen naß und würde sofort beschlagen. Also fahre ich ohne - prompt erwischt uns der nächste Gewitterschauer, und noch einer und noch einer. Die Tropfen prasseln und schmerzen auf der Haut. Ich beneide die vollbärtigen Männer...

Campingplatz erreicht! Die Straße ist trocken - seit 50 Metern! Die Rezeptionistin schaut und liest in ihrem schlauen Buch - ich möchte bitte die billigste Hütte. Sie schaut und liest weiter. 650 NOK. ??? Was??? Sind die von allen guten Geistern verlassen? Nein, nie und nimmer! Ich wollte eine "kleine Hütte ohne Wasser". Ja - schauen Sie... Was wir sehen ist ein geräumiges, steriles, ungemütliches Zimmer mit 4 Betten, einem Tisch und einem Miniaturheizkörper. Eine kalte Neonröhre an der Decke. Das war's. Nicht mal eine Kochplatte oder Leselämpchen, wie sonst üblich. Die Türe knarzt wie in einem alten Schlossgemäuer. Die sanitätren Anlagen sind sehr bescheiden. Aber auf den nächsten 50 km gibt es keine Alternative. Es ist schon 19 Uhr und ringsum drohen dunkelste Wolken. Nach einem Telefonat mit der Chefin, sinkt der Preis auf immer noch stolze 500 NOK. Wir bleiben notgedrungen.

Heute bekommt die Lisl das Zelt - zumindest das Überzelt. Ob das wohl hilft? Ich habe keine Lust, bei Nässe, Kälte und Schmutz die Zündspule zu wechseln mit zweifelhafter Aussicht auf Erfolg. Ich poche mehr auf Sonne und gute Lisl-Laune.

Samstag, 6. Juni 2015

Bergen?

Es regnet - natürlich. Die Einheimischen haben sicher schon lange darauf gewartet, sie haben gestern überall ihre Wiesen gewässert. Um 11 Uhr wird es aufhören, wenn man dem norwegischen Wetterbericht glaubt. Ich tu das! Wir packen im Warmen und Trockenen alles soweit wie möglich zusammen und stürzen uns dann in die Fluten. Ich wecke die Lisl (Zylinder 1), Biene (Zylinder 2) schläft mal wieder länger. Lassen wir ihr Zeit bis gepackt ist.

Nach 7 km kommt die Schranke, die über Nacht alles dicht macht. Dann geht es hinauf - auf 1440 m, bei 4 Grad.
Die Berge, die uns gestern mit ihrem strahlenden Weiß gelockt haben, drohen heute hinter dichten Wolkenvorhängen. Dort oben in Jotunheimen schlafen die Riesen noch; sie haben die Schneedecke weit über die Ohren gezogen und wollen nicht gestört werden. Wie Schneehasen hoppeln unsere beiden BMWs über die von Frostbeulen übersäte Passstraße, vor dem Abflug ins Gelände durch mehrere Meter hohe Schneewände gesichert. Um elf Uhr hört der Regen auf! Die Bettwärme von unserem Komfortzimmer letzte Nacht hält gut vor - heute frieren wir nicht! Kleidung und Temperatur passen heute perfekt zusammen, der Anzug hält angenehm warm, die Nase bekommt den kalten Wind ab.
Nachdem wir ein Langlaufgebiet passiert haben, geht es abwärts Richtung Sognefjord. Keine 10 Minuten dauert es, da haben sich die Schneewände in hellgrüne Baumwände gewandelt! Meine Ohren schmerzen vom Druck des schnellen Abstiegs. Es duftet nach Schafgarbe und blühenden Apfel- und Kirschbäumen. Mit einem hefitgen Regenguß werden wir am Fjordboden endgültig von den Riesen verjagt: "fort mit Euch!"
Wir fahren auf der Sonnenseite des Sognefjords entlang. Die ersten Touristen mit Ihren Wohnmobilen sind schon nicht mehr zu übersehen, aber es gibt doch lange Strecken, die uns (noch) fast alleine gehören. Wir trollen dahin, gemütlich, genießen alles um uns herum, einfach genießen! Wasserfälle - kleine und große, schlanke und extrabreite, ganz schrecklich hohe oder nur kurze Stufen - das ganze Spektrum wird uns geboten. Der Sognefjord ist riesig, furchtbar lang, wehr breit und auch ziemlich verzweigt. Es ist eine Freude, an seinem Ufer entlang kurven zu dürfen. Bei diesem Wetter nicht zu fahren wäre sträflich, meint Fritz. Also nehmen wir die weitere Strecke Richtung Bergen unter die Räder.

Das glauben wohl auch die Heerscharen von Radlern - hier scheint ein Radrennen oder zumindest eine große Radtour stattzufinden. Eine Fjord-Rallye?
In Hella schnappen wir heute unsere erste Fähre - bis nach Dragsvik. Wir haben so ein Glück - die Fähre wird soeben beladen und wir schließen uns nur nahtlos an. Unseren Fährenjoker können wir hier wieder einsetzen und bezahlen nur den halben Preis. Ähnlich gut geht es uns bei der nächsten Fähre von Lavik nach Oppedal - sie läuft gerade mit uns zusammen ein. Auf der Überfahrt pfeift ein ekelhafter Wind. Aber noch ist es trocken. Es gibt eine winzig kleine Chance, Bergen ohne Regen zu erleben. Der Wetterbericht hat erst im Verlauf der Nacht wieder Regen gemeldet. Ach ja, wir sind ja jetzt südlicher, da setzt die Nacht wohl früher ein? Etwa eine halbe Stunde von Bergen entfernt ist es so weit: mit heftigen Windböen und kräftigen Regenschauern verabschieden wir uns heute von der Straße. Bergen bei Sonne ade! Nix wie Nachtlager suchen. Campingplätze sind dünn gesät hie. Der erste hat an Wochenenden geschlossen!? Unsere Navis zeigen nur noch einen einzigen weiteren Platz an - den nehmen wir, komme was wolle. Und es kommt - die Hütte kostet hier stolze 595 NOK! Da war die letzte Übernachtung doch das beste Schnäppchen, das wir je hatten. Nun sitzen wir trocken in der warmen Hütte, draußen darben unsere Kühe im strömenden Regen.
Wir beratschlagen, wie es weitergehen soll. Der zuverlässige Wetterbericht sagt für morgen den ganzen Tag Regen an...



Freitag, 5. Juni 2015

Sonne & Spaß!

Heute morgen, nach einer Falteimer-Dusche, sehen die Schneeberge schon ganz anders aus - sie haben einen scharfen Umriß gegen den strahlend blauen Himmel. Die Sonne hat ordentlich Kraft, obwohl die Luft noch ziemlich kalt ist. Am frühen Morgen sind die Mopeds noch eisbedeckt - im Zelt hätte ich wohl ordentlich gebibbert. Aber jetzt wird mir beim zusammenpacken gut warm. Trotzdem lassen wir vorsichtshalber die Regensachen an. Die Fahrt macht heute richtig Spaß! Wir können uns an den schneebedeckten Bergen gar nicht genug satt sehen. Immer wieder halten wir an oder fahren ein Stück zurück, um noch einen anderen Blick auf die Rendalssølen zu erwischen.

Wir wagen uns Richtung Westen, der Wetterbericht sagt dort gar kein sooo schlechtes Wetter an. Bereits in Koppang, nach gut einer Stunde, machen wir die erste Einkaufspause. Mmmm, gibt es hier feine Erdbeeren - unser Mittagessen. Und nun verschwinden die Regenhosen und Lenkerstulpen im Gepäck! So macht Mopedfahren Spaß! Wir suchen uns, wo es möglich ist, Nebenstraßen. Mein Navi ist auf "keine unbefestigten Straßen" programmiert, mit Rücksicht auf Fritz' Straßenmaschine. Trotzdem (ich bin unschuldig!) landen wir prompt auf einem Waldweg. Für 60 km/h geeignet, aber mit Schotter und manchmal ziemlichen Löchern. Wenn die zu wild werden, gehe ich mit dem Gewicht auf die Fußrasten und laß die Lisl alleine den Schlamassel ausbaden. Fritz kämpft sich tapfer hinterher. Obwohl wir noch weiterhin so kleine Straßen wählen, bleiben sie asphaltiert. Der Lohn für die Abwege sind herrliche Kurven und fast kein Verkehr. Manchmal können wir auf der anderen Flußseite die Hauptstraße mit den vielen Lastern sehen - dann freuen wir uns noch mehr über Wald, schmale Wege und Kurven, Kurven, Kurven. Ich bekomme Düfte von Löwenzahnwiesen, Schweinen, Holzfeuer, Räucherfisch und frisch gesägtem Holz in die Nase - eine feine Mischung!

Dann geht es über das Fjell Richtung Gudbrandsdal. 1100 m Höhe und 11 Grad warm. Vereinzelt stehen Hütten herum - jede hat wohl eine Hausnummer, denn an einem Weg steht ein Schild mit langen Nummern. Eine einsame Wanderin mit Hund erklärt uns, daß die Nummern für das gesamte Gebiet Rondane gelten - drum gehen die auch weit in die Tausender.

In Ringebu ist Kakaostation. Wir finden einen Sitzplatz in der Sonne, neben einer Gruppe Chopperfahrer. Die wollen heute noch bis Andalsnes und dann den Trollstigen und Geiranger fahren. Heute ist der erste Sommertag in diesem Jahr, bestätigen sie uns. Gute Fahrt noch!
Fritz ist wohl angesteckt von so viel Fahrdrang - er will heute noch bis Sogndal fahren. Rein rechnerisch wird das aber schon Abend werden...kurz vor Lom schauen wir schon mal nach einer Hütte. Alles ausgebucht. Die Dame ist sehr freundlich und erklärt uns, daß vermutlich die ganze Gegend ausgebucht ist. Dieses Wochenende ist der jährliche Ausflug des Roten Kreuzes, die mit allen Neunorwegern eine Gebirgswanderung machen. Aber wegen schlechten Wetters wurde die Wanderung für morgen abgesagt. Unendlich viele Busse spucken die Menschen überall aus, wo man übernachten kann. Na das kann ja heiter werden.
Da müssen wir wohl doch heute noch über das Sognefjell fahren? Um halb sieben weist uns ein Schild darauf hin, daß das Fjell über Nacht gesperrt ist. Also Gummi geben! Oder doch noch eine Hütte finden? Fritz ist urplötzlich ganz müde...wir kehren an jeder Möglichkeit ein. Beim sechsten oder siebten Versuch haben wir dann doch großes Glück. Wir bekommen für 400 NOK ein sehr geräumiges Zimmer mit Bad, Terasse (und Mücken) und angernzenden Stromschnellen. Das haben wir sehr gut getroffen!